Gemeinsam mit sieben weiteren Partnern hat der Flughafen Hannover ein Forschungsprojekt zur videobasierten Unterstützung von Operateuren bei der Einschätzung des Gefahrenpotentials verdächtiger Personen gestartet.
Die Analyse von Personenbewegungen an Flughäfen mittels zeitlich rückwärts- und vorwärtsgerichteter Videodatenströme (APFel) soll zentraler Bestandteil zukünftiger Sicherheitssysteme werden. Gefördert wird APFel durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms der Bundesregierung "Forschung für die zivile Sicherheit".
Hintergrund: Kritische Infrastrukturen und öffentlich zugängliche Bereiche mit hohem Personenaufkommen stellen besonders schützenswerte Bereiche mit einem hohem Sicherheitsbedarf dar. Diese Bereiche werden zumeist mit Videokameras überwacht und zentral von Fachpersonal ohne weitere technische Unterstützung auf Auffälligkeiten analysiert.
Ziel von APFel ist die Realisierung eines Systems, das die Bewegung von Personen, die von einem „Operator“ vorab als verdächtig eingestuft wurden, über mehrere Videokameras hinweg ermittelt und die Bewegungsspuren mit typischen Mustern vergleicht. Auf Anforderung des Operators soll der Aufenthaltsort einer Person aus Live-Videodaten, der zurückgelegte Weg auf Grundlage gespeicherter Videodatenströme (Rückwärtsanalyse) ermittelt werden können und die Vorhersage von Personenbewegungen und des wahrscheinlichsten Aufenthaltsortes (Vorwärtsanalyse) möglich sein. So kann eine möglichst frühe realistische Einschätzung des Gefahrenpotentials von Personen vorgenommen werden – eine wesentliche Voraussetzung, um präventiv eingreifen zu können.
Das Projekt läuft insgesamt 36 Monate und wird neben dem Hannover Airport von folgenden Partnern unterstützt:
L-1 Identity Solutions AG, TU Ilmenau, FG Neuroinformatik und Kognitive Robotik, Ruhr-Universität Bochum, Hochschule Ruhr West, avistra GmbH, European Aviation Security Center Schönhagen e.V., Flughafen Erfurt GmbH